Post by Admin on Nov 6, 2017 19:09:25 GMT
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Gerhard Schröder und Paul Gauselmann
-----> in den „Paradise Papers“
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06.11.2017, 09:45 Uhr
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kan/dpa München.
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Nach den Enthüllungen der „Panama Papers“ folgen nun die „Paradise Papers“:
Auch deutsche Firmen und Geschäftsleute finden sich in den Dokumenten über Steueroasen und brisante Geschäftskontakte.
Der prominenteste Fall dürfte Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder sein.
Nach den „Panama Papers“ gibt es eine neue Veröffentlichung zu millionenfachen Daten über Steuerschlupflöcher und womöglich brisante Geschäftskontakte.
Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, die dem Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) angehört, geht es um Dokumente zu Briefkastenfirmen der Anwaltskanzlei Appleby auf den Bermudas und einer Firma in Singapur.
Das neue riesige Datenleck wurde von den Autoren „Paradise Papers“ getauft.
(Weiterlesen: „Paradise Papers“: Neue weltweite Steuer-Enthüllungen)
Gerhard Schröder und Curt Engelhorn in „Paradise Papers“
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ weiter berichtet, finden sich in den Dokumenten zahlreiche Spuren zu deutschen Firmen wie Siemens, Bayer, die Deutsche Bank, Sixt und die Allianz.
Aber auch zu rund tausend deutschen Personen, unter anderem zum früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder.
In Schröders Fall geht es um seine Position als sogenannter „unabhängiger Aufsichtsrat“ des russisch-britischen Energieunternehmens TNK-BP.
Schröder selbst äußert sich laut „Süddeutscher Zeitung“ nicht zu dem Fall.
Auch der Fall Engelhorn gerät durch die „Paradise Papers“ wieder in den Fokus:
Dabei geht es um eines der größten deutschen Steuerstrafverfahren der Bundesrepublik.
Curt Engelhorn soll beim Verkauf seines Pharmakonzerns Milliarden bekommen haben.
Außerdem wurden Schenkungen in dem Verfahren beleuchtet, die Engelhorn seinen Töchtern vor seinem Tod gemacht haben soll.
Das Verfahren endete mit einer Einigung einer Steuernachzahlung.
Die „Paradise Papers“ erhärten aber nun den Verdacht, dass seine Töchter wesentlich mehr Geld hinterzogen haben könnten, als ihnen damals nachgewiesen werden konnte, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“.
Paul Gauselmann: Geschäfte in der Grauzone
Ein weiterer deutscher Milliardär in den „Paradise Papers“ ist laut „Süddeutscher Zeitung“ Paul Gauselmann.
Er machte sein Geld mit Deutschlands größtem Glücksspielkonzern, den Merkur-Spielotheken, ansässig im westfälischen Espelkamp.
Auf der Steueroase Isle of Man bietet Gauselmann Lizenzen für Online-Automatenspiele an, die in Deutschland verboten sind.
Der Konzern beteuert laut der „Süddeutschen Zeitung“ aber, nicht mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die deutsche Gesetze brechen.
Generell hat die „Süddeutsche Zeitung“ bislang keine Hinweise auf Straftaten veröffentlicht, die Aktivitäten der genannten Unternehmer bewegen sich allerdings alle in einer rechtlichen Grauzone.
„Illegaler Cyberangriff“ auf Appleby ?
Die auf den Bermudas ansässige Anwaltskanzlei Appleby hatte vor wenigen Tagen eingeräumt, dass möglicherweise illegal Datenmaterial dem ICIJ zugespielt worden sei; man habe entsprechende Medienanfragen bekommen.
Die Firma betont, auf legale Offshore-Praktiken zu setzen und im Einklang mit den Gesetzen zu handeln.
Man nehme alle Vorwürfe aber „extrem ernst“.
Nach sorgsamer und intensiver Prüfung sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass es keinerlei Belege für Fehlverhalten seitens der Firma oder ihrer Klienten gebe.
Appleby sprach nicht von einem Datenleck, sondern von einem illegalen „Cyber-Angriff“.
„Panama Papers“
Die vorherigen „Panama Papers“-Enthüllungen führten 2016 weltweit zu Ermittlungen.
Unterlagen der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die von ICIJ-Journalisten weltweit ausgewertet wurden, zeigten, dass zahlreiche Politiker, Sportler und andere Prominente Vermögen in Offshore-Firmen hielten - was nicht unbedingt strafbar ist.
Die 11,5 Millionen Dateien umfassten E-Mails, Urkunden und Kontoauszüge zu 214.000 Gesellschaften vor allem in der Karibik.
Dabei tauchten die Namen von 140 Politikern und engen Vertrauten auf, darunter die Staatschefs Argentiniens und der Ukraine, Mauricio Macri und Petro Poroschenko.
In Island führte die Veröffentlichung zum Rücktritt des Ministerpräsidenten Sigmundur Gunnlaugsson und zum Verzicht des Staatschefs Ólafur Ragnar Grímsson auf eine Wiederwahl.
In Pakistan wurde Ministerpräsident Nawaz Sharif des Amtes enthoben.
Das ICIJ erhielt für die Enthüllungen der „Panama Papers“ 2017 die höchste Auszeichnung im US-Journalismus, den Pulitzer-Preis.
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Quelle:
dpa
und Quelle der Quelle:
www.noz.de/deutschland-welt/wirtschaft/artikel/974909/gerhard-schroeder-und-paul-gauselmann-in-den-paradise-papers
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Gerhard Schröder und Paul Gauselmann
-----> in den „Paradise Papers“
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06.11.2017, 09:45 Uhr
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kan/dpa München.
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Nach den Enthüllungen der „Panama Papers“ folgen nun die „Paradise Papers“:
Auch deutsche Firmen und Geschäftsleute finden sich in den Dokumenten über Steueroasen und brisante Geschäftskontakte.
Der prominenteste Fall dürfte Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder sein.
Nach den „Panama Papers“ gibt es eine neue Veröffentlichung zu millionenfachen Daten über Steuerschlupflöcher und womöglich brisante Geschäftskontakte.
Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, die dem Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) angehört, geht es um Dokumente zu Briefkastenfirmen der Anwaltskanzlei Appleby auf den Bermudas und einer Firma in Singapur.
Das neue riesige Datenleck wurde von den Autoren „Paradise Papers“ getauft.
(Weiterlesen: „Paradise Papers“: Neue weltweite Steuer-Enthüllungen)
Gerhard Schröder und Curt Engelhorn in „Paradise Papers“
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ weiter berichtet, finden sich in den Dokumenten zahlreiche Spuren zu deutschen Firmen wie Siemens, Bayer, die Deutsche Bank, Sixt und die Allianz.
Aber auch zu rund tausend deutschen Personen, unter anderem zum früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder.
In Schröders Fall geht es um seine Position als sogenannter „unabhängiger Aufsichtsrat“ des russisch-britischen Energieunternehmens TNK-BP.
Schröder selbst äußert sich laut „Süddeutscher Zeitung“ nicht zu dem Fall.
Auch der Fall Engelhorn gerät durch die „Paradise Papers“ wieder in den Fokus:
Dabei geht es um eines der größten deutschen Steuerstrafverfahren der Bundesrepublik.
Curt Engelhorn soll beim Verkauf seines Pharmakonzerns Milliarden bekommen haben.
Außerdem wurden Schenkungen in dem Verfahren beleuchtet, die Engelhorn seinen Töchtern vor seinem Tod gemacht haben soll.
Das Verfahren endete mit einer Einigung einer Steuernachzahlung.
Die „Paradise Papers“ erhärten aber nun den Verdacht, dass seine Töchter wesentlich mehr Geld hinterzogen haben könnten, als ihnen damals nachgewiesen werden konnte, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“.
Paul Gauselmann: Geschäfte in der Grauzone
Ein weiterer deutscher Milliardär in den „Paradise Papers“ ist laut „Süddeutscher Zeitung“ Paul Gauselmann.
Er machte sein Geld mit Deutschlands größtem Glücksspielkonzern, den Merkur-Spielotheken, ansässig im westfälischen Espelkamp.
Auf der Steueroase Isle of Man bietet Gauselmann Lizenzen für Online-Automatenspiele an, die in Deutschland verboten sind.
Der Konzern beteuert laut der „Süddeutschen Zeitung“ aber, nicht mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, die deutsche Gesetze brechen.
Generell hat die „Süddeutsche Zeitung“ bislang keine Hinweise auf Straftaten veröffentlicht, die Aktivitäten der genannten Unternehmer bewegen sich allerdings alle in einer rechtlichen Grauzone.
„Illegaler Cyberangriff“ auf Appleby ?
Die auf den Bermudas ansässige Anwaltskanzlei Appleby hatte vor wenigen Tagen eingeräumt, dass möglicherweise illegal Datenmaterial dem ICIJ zugespielt worden sei; man habe entsprechende Medienanfragen bekommen.
Die Firma betont, auf legale Offshore-Praktiken zu setzen und im Einklang mit den Gesetzen zu handeln.
Man nehme alle Vorwürfe aber „extrem ernst“.
Nach sorgsamer und intensiver Prüfung sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass es keinerlei Belege für Fehlverhalten seitens der Firma oder ihrer Klienten gebe.
Appleby sprach nicht von einem Datenleck, sondern von einem illegalen „Cyber-Angriff“.
„Panama Papers“
Die vorherigen „Panama Papers“-Enthüllungen führten 2016 weltweit zu Ermittlungen.
Unterlagen der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die von ICIJ-Journalisten weltweit ausgewertet wurden, zeigten, dass zahlreiche Politiker, Sportler und andere Prominente Vermögen in Offshore-Firmen hielten - was nicht unbedingt strafbar ist.
Die 11,5 Millionen Dateien umfassten E-Mails, Urkunden und Kontoauszüge zu 214.000 Gesellschaften vor allem in der Karibik.
Dabei tauchten die Namen von 140 Politikern und engen Vertrauten auf, darunter die Staatschefs Argentiniens und der Ukraine, Mauricio Macri und Petro Poroschenko.
In Island führte die Veröffentlichung zum Rücktritt des Ministerpräsidenten Sigmundur Gunnlaugsson und zum Verzicht des Staatschefs Ólafur Ragnar Grímsson auf eine Wiederwahl.
In Pakistan wurde Ministerpräsident Nawaz Sharif des Amtes enthoben.
Das ICIJ erhielt für die Enthüllungen der „Panama Papers“ 2017 die höchste Auszeichnung im US-Journalismus, den Pulitzer-Preis.
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Quelle:
dpa
und Quelle der Quelle:
www.noz.de/deutschland-welt/wirtschaft/artikel/974909/gerhard-schroeder-und-paul-gauselmann-in-den-paradise-papers
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